8. Akademiekonzert der musikalischen Akademie

Das todgeweihte Genie Wolfgang Amadeus Mozart schreibt noch im Krankenbett ein Requiem für sich selbst – um kein anderes Werk der Musikgeschichte ranken sich derart düstere Mythen und Legenden. Die wahren Umstände werden bereits während der Entstehung bewusst verschleiert: Graf Franz von Walsegg ordert bei Mozart eine Totenmesse zum Gedenken an seine verstorbene Frau. Da er das Werk als seine eigene Komposition ausgeben möchte, lässt er den Auftrag anonym versenden. Doch bevor das Requiem vollendet ist, stirbt Mozart und hinterlässt seine Familie in finanzieller Not. Um das restliche Honorar zu erhalten, beauftragt seine Witwe Constanze andere Komponisten mit der Fertigstellung. Schließlich erweitert Mozarts Schüler Franz Xaver Süßmayr die Skizzen zu der heute bekanntesten Fassung. Mit gefälschter Unterschrift wird das vermeintlich von Mozart vollendete Requiem an den Grafen von Walsegg übergeben. Süßmayrs ergänzte und neu komponierte Sätze fügen sich einwandfrei mit dem geheimnisvollen Fragment zu einem großartigen Meisterwerk zusammen.

Zum Abschluss der Saison kombiniert Rinaldo Alessandrini, Spezialist für historische Aufführungspraxis, Mozarts Requiem mit dessen 40. Symphonie. Die Umstände der Entstehung und Uraufführung sind ähnlich rätselhaft wie die des Requiems. Ohne Auftrag komponiert Mozart 1788 seine drei letzten Symphonien in weniger als acht Wochen. Durch seinen Umzug in einen Wiener Vorort erhofft er sich Ruhe, denn er befindet sich in einer beruflich und finanziell schwierigen Lage. Der Charakter der Symphonie wird von der melancholischen g-Moll-Tonart geprägt. Durch ihren leidenschaftlichen Ausdruck, der bereits im berühmten Anfangsthema spürbar ist, zeigt sie neben ihrer kompositorischen Komplexität auch eine besondere emotionale Tiefe.

(Im Rahmen des Mannheimer Sommer 2026)

  • Wolfgang Amadeus Mozart
    (1756-1791)
    Symphonie Nr. 40 g-Moll KV 550 Requiem KV 626 (ergänzt von Franz Xaver Süßmayr)

 

Rinaldo Alessandrini
Dirigent

Seunghee Kho
Sopran

Julia Faylenbogen
Alt

Sung Min Song
Tenor

Sung Ha
Bass

 

Einführungsveranstaltung

Die Einführungsveranstaltungen finden vor jedem Akademiekonzert um 19:15 Uhr statt. Unsere Moderator*innen besprechen mit den Künstler*innen des Abends die gespielten Werke, erzählen spannende Anekdoten und plaudern aus dem Nähkästchen der Probenarbeit.

 

Après-concert

Lassen Sie den Konzertabend bei interessanten Begegnungen ausklingen und treffen Sie – bewirtet vom Dorint – unsere Orchestermitglieder, die Dirigent*innen und Solist*innen nach den Veranstaltungen in der Lounge des Rosengartens.

7. Akademiekonzert der musikalischen Akademie

Mit triumphalem Jubel siegt das Licht über die Finsternis – eine Trompetenfanfare würdigt erhaben den Sonnenaufgang in der weltberühmten Einleitung zu Also sprach Zarathustra. „Zu lange hat die Musik geträumt; jetzt wollen wir wachen. Nachtwandler waren wir, Tagwandler wollen wir werden.“ – diese Worte Friedrich Nietzsches stellt Richard Strauss der Partitur voran. Seiner Tondichtung legt er keine Handlung zugrunde, sondern beleuchtet eine philosophische Idee. In Nietzsches Schrift sieht er die Befreiung des Individuums aus dem kleingeistigen „Philistertum“, das er wie Nietzsche auch auf die christliche Dogmatik bezieht.

Im Gegensatz zum Zarathustra erzählt die nur ein Jahr früher entstandene Tondichtung Till Eulenspiegels lustige Streiche konkrete Geschichten. Till Eulenspiegel bringt die bürgerliche und religiöse Ordnung mit Spott und Streichen durcheinander. Auch hier steht durch die Gegenüberstellung von Spießbürgertum und Künstlertum die Kritik an den „Philistern“ im Vordergrund. Die skurrilen Handlungen schmückt Strauss mit parodistischen Effekten wie dem schelmischen Hornmotiv und der kecken Klarinettenfigur, die ein „Nasedrehen“ andeutet. Selbst das Todesurteil des Helden vertont er humorvoll mit einer herabstürzenden Septime und einem Fiepen der Klarinette.

Zwischen den beiden Tondichtungen von Strauss erklingt Mozarts Klavierkonzert Nr. 24 mit dem chilenischen Pianisten Alfredo Perl. Durch die für Mozarts Klavierkonzerte ungewöhnliche Molltonart weist es einen besonderen Charakter auf, der sogar Beethoven zu seinem dritten Klavierkonzert inspiriert haben soll. Das Konzert sticht durch seine thematische Fülle, außergewöhnlich große Instrumentierung und Kunstfertigkeit hervor, die eine dichte Intensität und Tiefgründigkeit entstehen lassen.

  • Richard Strauss
    (1864-1949)
    Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28
  • Wolfgang Amadeus Mozart
    (1756-1791)
    Konzert für Klavier und Orchester Nr. 24 c-Moll KV 491
  • Richard Strauss
    (1864-1949)
    Also sprach Zarathustra op. 30

 

Roberto Rizzi Brignoli

Dirigent

Alfredo Perl

Klavier

 

Einführungsveranstaltung

Die Einführungsveranstaltungen finden vor jedem Akademiekonzert um 19:15 Uhr statt. Unsere Moderator*innen besprechen mit den Künstler*innen des Abends die gespielten Werke, erzählen spannende Anekdoten und plaudern aus dem Nähkästchen der Probenarbeit.

 

Après-concert

Lassen Sie den Konzertabend bei interessanten Begegnungen ausklingen und treffen Sie – bewirtet vom Dorint – unsere Orchestermitglieder, die Dirigent*innen und Solist*innen nach den Veranstaltungen in der Lounge des Rosengartens.

6. Akademiekonzert der musikalischen Akademie

Liebe, Verrat und Rache – um die beliebtesten Sujets der Operngeschichte geht es auch in Rossinis Semiramide. Die Opera seria wurde 1823 im Teatro La Fenice uraufgeführt. Ihre für Rossini bemerkenswert lange Ouvertüre beruht auf musikalischen Themen der Oper. Mit starken Kontrasten erzielt sie eine dramatische Schilderung, die sich zu mitreißenden Höhepunkten wie einem Donnerschlag steigert.

Dem Fagott – einem oft unterschätzten Instrument – widmet Carl Maria von Weber ein meisterhaftes Konzert, das die virtuosen Möglichkeiten des Instruments unter Beweis stellt. Weber komponiert das Konzert 1811 in München und widmet es dem Fagottisten Georg Friedrich Brandt, der es mit Aufführungen am Münchner Hoftheater und in Prag bekannt macht. Heute zählt es zu den beliebtesten und meistgespielten Fagottkonzerten. Gemeinsam mit der italienisch-türkischen Dirigentin Nil Venditti lässt Rie Koyama, Solofagottistin der Bamberger Symphoniker, den warmen, kantablen Klang des Instruments erstrahlen.

Stürmisch und tänzerisch bejubelt Beethovens siebte Symphonie die nahende Befreiung von Napoleon. Sie wird 1813 gemeinsam mit Wellingtons Sieg uraufgeführt, welches mit Trommelwirbeln die Schlacht bei Vitoria und den Triumph Großbritanniens über Frankreich zelebriert. Mit diesem Konzert erzielt Beethoven seinen bis dahin größten Erfolg. Nicht zuletzt seine politische Botschaft trifft genau den Geschmack des Wiener Publikums. Dieses blickt voller Optimismus dem Ende von Napoleons Vorherrschaft in Europa entgegen. Doch die siebte Symphonie kann sich später von Wellingtons Sieg und ihrem politischen Hintergrund emanzipieren. Rhythmus und Prägnanz bestimmen ihre Musik, die Richard Wagner als rauschhafte „Apotheose des Tanzes“ bezeichnet.

  • Gioacchino Rossini
    (1792-1868)
    Ouvertüre aus Semiramide

 

  • Carl Maria von Weber
    (1786-1826)
    Konzert für Fagott und Orchester F-Dur op. 75

 

  • Ludwig van Beethoven
    (1770-1827)
    Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92

 

Nil Venditti

Dirigentin

Rie Koyama

Fagott

 

Einführungsveranstaltung

Die Einführungsveranstaltungen finden vor jedem Akademiekonzert um 19:15 Uhr statt. Unsere Moderator*innen besprechen mit den Künstler*innen des Abends die gespielten Werke, erzählen spannende Anekdoten und plaudern aus dem Nähkästchen der Probenarbeit.

 

Après-concert

Lassen Sie den Konzertabend bei interessanten Begegnungen ausklingen und treffen Sie – bewirtet vom Dorint – unsere Orchestermitglieder, die Dirigent*innen und Solist*innen nach den Veranstaltungen in der Lounge des Rosengartens.

5. Akademiekonzert der musikalischen Akademie

Zwei idyllische Quellen, eine Waldjagd, eine ländliche Hochzeit, ein Nymphenreigen im Mondschein, gefährliche Stromschnellen – wer kennt nicht die lebendigen Bilder, welche die Moldau vor dem inneren Auge hervorruft? Mit dem im 19. Jahrhundert aufkeimenden nationalen Bewusstsein der Tschechen steht der Fluss Vltava als Symbol für Böhmens Geschichte, schöne Landschaften und geheimnisvolle Mythen. Smetana huldigt mit dem Zyklus Má vlast stolz seiner Heimat. Während der Entstehung trifft ihn aber ein schwerer Schicksalsschlag: Als er 1874 die Moldau als zweiten Teil des Zyklus komponiert, ist er vollständig ertaubt.

Von der böhmischen Heimat lässt sich auch Antonín Dvořák für seine achte Symphonie inspirieren. Diese schreibt er 1889 auf seinem Sommerlandsitz in Vysoká. Die dortige Natur, ihre Weiden und Wälder erwecken in ihm eine große Schaffenskraft. Mit poetischen Landschaftsbildern, Lerchengesang und Volkstänzen schafft er ein Gefühl von Heiterkeit und Lebensfreude. Mit der achten Symphonie löst sich Dvořák von seinem Vorbild Johannes Brahms und der europäischen Tradition, um seine eigene Musiksprache mit folkloristischen Elementen weiterentwickeln zu können.

Die Klänge der Natur in den Kontext unserer heutigen Zeit zu stellen ist für den Komponisten Thorsten Encke ein Schwerpunkt seines Schaffens. Für die diesjährige Auftragskomposition lässt er jedoch die Musik „zweckfrei“ für sich sprechen. Sein Violinkonzert ergründet „die Lebendigkeit des Klanges in vegetativen Verästelungen und evolutionären Entwicklungen“. Mit der Geigerin Tianwa Yang lotet er „Initiative und Reaktion, Raum und Struktur, Klarheit und Wahrung der Vieldeutigkeit“ aus. Ein spannender Kontrast, den Michał Nesterowicz – bereits 2022 in Mannheim zu Gast – zu den beiden böhmischen Werken erzeugt.

  • Bedřich Smetana
    (1824-1884)
    Die Moldau, aus: Má vlast
  • Thorsten Encke
    (*1966)
    Konzert für Violine und Orchester (UA), Auftragskomposition der Musikalischen Akademie Mannheim
  • Antonín Dvořák
    (1841-1904)
    Symphonie Nr. 8 G-Dur op. 88

 

Michał Nesterowicz

Dirigent

Tianwa Yang

Violine

 

Einführungsveranstaltung

Die Einführungsveranstaltungen finden vor jedem Akademiekonzert um 19:15 Uhr statt. Unsere Moderator*innen besprechen mit den Künstler*innen des Abends die gespielten Werke, erzählen spannende Anekdoten und plaudern aus dem Nähkästchen der Probenarbeit.

 

Après-concert

Lassen Sie den Konzertabend bei interessanten Begegnungen ausklingen und treffen Sie – bewirtet vom Dorint – unsere Orchestermitglieder, die Dirigent*innen und Solist*innen nach den Veranstaltungen in der Lounge des Rosengartens.

5. Akademiekonzert der musikalischen Akademie

Zwei idyllische Quellen, eine Waldjagd, eine ländliche Hochzeit, ein Nymphenreigen im Mondschein, gefährliche Stromschnellen – wer kennt nicht die lebendigen Bilder, welche die Moldau vor dem inneren Auge hervorruft? Mit dem im 19. Jahrhundert aufkeimenden nationalen Bewusstsein der Tschechen steht der Fluss Vltava als Symbol für Böhmens Geschichte, schöne Landschaften und geheimnisvolle Mythen. Smetana huldigt mit dem Zyklus Má vlast stolz seiner Heimat. Während der Entstehung trifft ihn aber ein schwerer Schicksalsschlag: Als er 1874 die Moldau als zweiten Teil des Zyklus komponiert, ist er vollständig ertaubt.

Von der böhmischen Heimat lässt sich auch Antonín Dvořák für seine achte Symphonie inspirieren. Diese schreibt er 1889 auf seinem Sommerlandsitz in Vysoká. Die dortige Natur, ihre Weiden und Wälder erwecken in ihm eine große Schaffenskraft. Mit poetischen Landschaftsbildern, Lerchengesang und Volkstänzen schafft er ein Gefühl von Heiterkeit und Lebensfreude. Mit der achten Symphonie löst sich Dvořák von seinem Vorbild Johannes Brahms und der europäischen Tradition, um seine eigene Musiksprache mit folkloristischen Elementen weiterentwickeln zu können.

Die Klänge der Natur in den Kontext unserer heutigen Zeit zu stellen ist für den Komponisten Thorsten Encke ein Schwerpunkt seines Schaffens. Für die diesjährige Auftragskomposition lässt er jedoch die Musik „zweckfrei“ für sich sprechen. Sein Violinkonzert ergründet „die Lebendigkeit des Klanges in vegetativen Verästelungen und evolutionären Entwicklungen“. Mit der Geigerin Tianwa Yang lotet er „Initiative und Reaktion, Raum und Struktur, Klarheit und Wahrung der Vieldeutigkeit“ aus. Ein spannender Kontrast, den Michał Nesterowicz – bereits 2022 in Mannheim zu Gast – zu den beiden böhmischen Werken erzeugt.

  • Bedřich Smetana
    (1824-1884)
    Die Moldau, aus: Má vlast
  • Thorsten Encke
    (*1966)
    Konzert für Violine und Orchester (UA), Auftragskomposition der Musikalischen Akademie Mannheim
  • Antonín Dvořák
    (1841-1904)
    Symphonie Nr. 8 G-Dur op. 88

 

Michał Nesterowicz

Dirigent

Tianwa Yang

Violine

 

Einführungsveranstaltung

Die Einführungsveranstaltungen finden vor jedem Akademiekonzert um 19:15 Uhr statt. Unsere Moderator*innen besprechen mit den Künstler*innen des Abends die gespielten Werke, erzählen spannende Anekdoten und plaudern aus dem Nähkästchen der Probenarbeit.

 

Après-concert

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4. Akademiekonzert der musikalischen Akademie

Mit einem dumpfen, stampfenden Rhythmus wird ein schicksalhafter Marsch eingeleitet, der sich wie ein roter Faden durch das Werk zieht. Düster beginnt die „Tragische“, wie Gustav Mahlers sechste Symphonie genannt wird. Mahler schreibt sie zwischen 1903 und 1904 in seinem Komponierhäuschen in Klagenfurt-Maiernigg am Wörthersee. Zu dieser Zeit ist er als Hofoperndirektor in Wien hoch angesehen und glücklicher Ehemann und Vater. Der Widerspruch zwischen der düsteren Atmosphäre der sechsten Symphonie und Mahlers glücklichen Lebensumständen schafft Raum für spannende Interpretationen. Eine Vorahnung späterer Schicksalsschläge oder eine realistische Reflexion über die menschliche Existenz? Besonders das unheilvoll-dramatische Finale ist ein Alleinstellungsmerkmal – denn Mahlers Symphonien enden meist in einer hoffnungsfrohen Apotheose. Trotz der traditionellen viersätzigen Form ohne Gesangsstimmen ist die sechste eine von Mahlers anspruchsvollsten Symphonien und weist eine beachtliche Instrumentierung auf. Außergewöhnlich ist der Einsatz von Kuhglocken im lyrischen Andante moderato. Innerhalb des kurzen träumerischen Glücksmoments schaffen diese eine ländliche, idyllische Atmosphäre. Sie stehen im Kontrast zu den berühmten Hammerschlägen, die im letzten Satz spektakuläre Höhepunkte markieren. Nach der Uraufführung streicht Mahler den dritten Hammerschlag, vermutlich aus abergläubischen Gründen. Doch die archaische Symbolkraft hinterlässt nach wie vor große Wirkung. Mahler ahnt bereits, von welchem Ausmaß die Rezeption dieser Symphonie sein würde: „Meine VI. wird Rätsel aufgeben, an die sich nur eine Generation heranwagen darf, die meine ersten fünf in sich aufgenommen und verdaut hat.“

  • Gustav Mahler
    (1860-1911)
    Symphonie Nr. 6 a-Moll

 

Roberto Rizzi Brignoli

Dirigent

 

Einführungsveranstaltung

Die Einführungsveranstaltungen finden vor jedem Akademiekonzert um 19:15 Uhr statt. Unsere Moderator*innen besprechen mit den Künstler*innen des Abends die gespielten Werke, erzählen spannende Anekdoten und plaudern aus dem Nähkästchen der Probenarbeit.

 

Après-concert

Lassen Sie den Konzertabend bei interessanten Begegnungen ausklingen und treffen Sie – bewirtet vom Dorint – unsere Orchestermitglieder, die Dirigent*innen und Solist*innen nach den Veranstaltungen in der Lounge des Rosengartens.

4. Akademiekonzert der musikalischen Akademie

Mit einem dumpfen, stampfenden Rhythmus wird ein schicksalhafter Marsch eingeleitet, der sich wie ein roter Faden durch das Werk zieht. Düster beginnt die „Tragische“, wie Gustav Mahlers sechste Symphonie genannt wird. Mahler schreibt sie zwischen 1903 und 1904 in seinem Komponierhäuschen in Klagenfurt-Maiernigg am Wörthersee. Zu dieser Zeit ist er als Hofoperndirektor in Wien hoch angesehen und glücklicher Ehemann und Vater. Der Widerspruch zwischen der düsteren Atmosphäre der sechsten Symphonie und Mahlers glücklichen Lebensumständen schafft Raum für spannende Interpretationen. Eine Vorahnung späterer Schicksalsschläge oder eine realistische Reflexion über die menschliche Existenz? Besonders das unheilvoll-dramatische Finale ist ein Alleinstellungsmerkmal – denn Mahlers Symphonien enden meist in einer hoffnungsfrohen Apotheose. Trotz der traditionellen viersätzigen Form ohne Gesangsstimmen ist die sechste eine von Mahlers anspruchsvollsten Symphonien und weist eine beachtliche Instrumentierung auf. Außergewöhnlich ist der Einsatz von Kuhglocken im lyrischen Andante moderato. Innerhalb des kurzen träumerischen Glücksmoments schaffen diese eine ländliche, idyllische Atmosphäre. Sie stehen im Kontrast zu den berühmten Hammerschlägen, die im letzten Satz spektakuläre Höhepunkte markieren. Nach der Uraufführung streicht Mahler den dritten Hammerschlag, vermutlich aus abergläubischen Gründen. Doch die archaische Symbolkraft hinterlässt nach wie vor große Wirkung. Mahler ahnt bereits, von welchem Ausmaß die Rezeption dieser Symphonie sein würde: „Meine VI. wird Rätsel aufgeben, an die sich nur eine Generation heranwagen darf, die meine ersten fünf in sich aufgenommen und verdaut hat.“

  • Gustav Mahler
    (1860-1911)
    Symphonie Nr. 6 a-Moll

 

Roberto Rizzi Brignoli

Dirigent

 

Einführungsveranstaltung

Die Einführungsveranstaltungen finden vor jedem Akademiekonzert um 19:15 Uhr statt. Unsere Moderator*innen besprechen mit den Künstler*innen des Abends die gespielten Werke, erzählen spannende Anekdoten und plaudern aus dem Nähkästchen der Probenarbeit.

 

Après-concert

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3. Akademiekonzert der musikalischen Akademie

Von der ersten Note an reißt das Klavierkonzert die Zuhörenden mit. Das Solo beginnt mit wuchtigen Akkorden, welche über die gesamte Breite der Klaviatur springen. Tschaikowski komponiert das Werk 1874 in nur zwei Monaten und präsentiert es Nikolai Rubinstein, einem der bedeutendsten Pianisten Moskaus. Dieser reagiert jedoch mit vernichtender Kritik und rät zur grundlegenden Umarbeitung. Zutiefst verletzt streicht Tschaikowski die ursprüngliche Widmung und schickt die Partitur stattdessen Hans von Bülow zu, ohne eine einzige Note zu ändern. Von Bülow ist von der Komposition begeistert und bringt sie als Klaviersolist 1875 in Boston zur erfolgreichen Uraufführung. Heute zählt das Klavierkonzert zu Tschaikowskis bekanntesten Werken. In Mannheim wird es Barry Douglas unter dem Dirigat von Ingo Metzmacher – neuestes Ehrenmitglied der Musikalischen Akademie – interpretieren. Danach widmet sich Metzmacher Igor Strawinskys Feuervogel.

Der heldenhafte Prinz Iwan fängt im Garten des bösen Magiers Kastschej einen zauberhaft leuchtenden Vogel, bringt es aber nicht übers Herz, ihn im Käfig zu behalten. Mithilfe des freigelassenen Vogels gelingt es ihm, eine schöne Prinzessin aus den Fängen Kastschejs und seiner Dämonen zu befreien. Nur durch Zufall erhält der damals 27-jährige Strawinsky den Kompositionsauftrag von den Ballets Russes – die Uraufführung in Paris verhilft ihm aber 1910 zum internationalen Durchbruch. Die „in allen Klangfarben schillernde Musik“, wie sie von der Kritik gelobt wurde, lässt das Märchen lebendig werden. Durch den effektvollen Einsatz aller Möglichkeiten der Instrumentierung werden intensive Stimmungsbilder erzeugt. Komplexe Rhythmen und schimmerndes Kolorit schaffen eine geheimnisvoll-mythische Atmosphäre voll spannungsgeladener Dramatik.

  • Pjotr Iljitsch Tschaikowski
    (1840-1893)
    Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll op. 23
  • Igor Strawinsky
    (1882-1971)
    Der Feuervogel

 

Ingo Metzmacher

Dirigent

Barry Douglas

Klavier

 

Einführungsveranstaltung

Die Einführungsveranstaltungen finden vor jedem Akademiekonzert um 19:15 Uhr statt. Unsere Moderator*innen besprechen mit den Künstler*innen des Abends die gespielten Werke, erzählen spannende Anekdoten und plaudern aus dem Nähkästchen der Probenarbeit.

 

Après-concert

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3. Akademiekonzert der musikalischen Akademie

Von der ersten Note an reißt das Klavierkonzert die Zuhörenden mit. Das Solo beginnt mit wuchtigen Akkorden, welche über die gesamte Breite der Klaviatur springen. Tschaikowski komponiert das Werk 1874 in nur zwei Monaten und präsentiert es Nikolai Rubinstein, einem der bedeutendsten Pianisten Moskaus. Dieser reagiert jedoch mit vernichtender Kritik und rät zur grundlegenden Umarbeitung. Zutiefst verletzt streicht Tschaikowski die ursprüngliche Widmung und schickt die Partitur stattdessen Hans von Bülow zu, ohne eine einzige Note zu ändern. Von Bülow ist von der Komposition begeistert und bringt sie als Klaviersolist 1875 in Boston zur erfolgreichen Uraufführung. Heute zählt das Klavierkonzert zu Tschaikowskis bekanntesten Werken. In Mannheim wird es Barry Douglas unter dem Dirigat von Ingo Metzmacher – neuestes Ehrenmitglied der Musikalischen Akademie – interpretieren. Danach widmet sich Metzmacher Igor Strawinskys Feuervogel.

Der heldenhafte Prinz Iwan fängt im Garten des bösen Magiers Kastschej einen zauberhaft leuchtenden Vogel, bringt es aber nicht übers Herz, ihn im Käfig zu behalten. Mithilfe des freigelassenen Vogels gelingt es ihm, eine schöne Prinzessin aus den Fängen Kastschejs und seiner Dämonen zu befreien. Nur durch Zufall erhält der damals 27-jährige Strawinsky den Kompositionsauftrag von den Ballets Russes – die Uraufführung in Paris verhilft ihm aber 1910 zum internationalen Durchbruch. Die „in allen Klangfarben schillernde Musik“, wie sie von der Kritik gelobt wurde, lässt das Märchen lebendig werden. Durch den effektvollen Einsatz aller Möglichkeiten der Instrumentierung werden intensive Stimmungsbilder erzeugt. Komplexe Rhythmen und schimmerndes Kolorit schaffen eine geheimnisvoll-mythische Atmosphäre voll spannungsgeladener Dramatik.

  • Pjotr Iljitsch Tschaikowski
    (1840-1893)
    Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll op. 23
  • Igor Strawinsky
    (1882-1971)
    Der Feuervogel

 

Ingo Metzmacher

Dirigent

Barry Douglas

Klavier

 

Einführungsveranstaltung

Die Einführungsveranstaltungen finden vor jedem Akademiekonzert um 19:15 Uhr statt. Unsere Moderator*innen besprechen mit den Künstler*innen des Abends die gespielten Werke, erzählen spannende Anekdoten und plaudern aus dem Nähkästchen der Probenarbeit.

 

Après-concert

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2. Akademiekonzert der musikalischen Akademie

Schwärmerische Melodielinien, die im Innersten berühren, epische Bögen und große Steigerungen zeichnen Rachmaninows zweite Symphonie aus. Eine opulente Orchesterbesetzung kreiert traumhafte Klangfarben voller Sehnsucht und Gefühlstiefe. Nach dem Misserfolg seiner ersten Symphonie leidet Rachmaninow unter einer großen Schaffenskrise. Die Komposition einer neuen Symphonie verzögert sich um einige Jahre. In Dresden, wo er ab 1906 die Wintermonate verbringt, findet er neue Inspirationsquellen, auch wenn ihn immer wieder Zweifel plagen. Dennoch feiert er mit der Uraufführung der zweiten Symphonie 1908 in St. Petersburg einen großen Erfolg. Bis heute beeindrucken die emotionale Kraft und sein meisterhaftes Handwerk, mit denen er die Musik zwischen Schmerz und Hoffnung schweben lässt.

Der Symphonie stellt GMD Roberto Rizzi Brignoli Béla Bartóks zweites Violinkonzert voran. Dessen anspruchsvoller Solopart wird von Olga Pogorelova, Konzertmeisterin des Nationaltheater-Orchesters, übernommen. Bartók arbeitet ab 1937 fast zwei Jahre lang an der Komposition. Als er den Auftrag des Geigers Zoltán Székely erhält, plant Bartók ein großes Variationswerk. Székely besteht jedoch auf einer traditionellen Form mit drei Sätzen, und so muss Bartók einen Kompromiss finden: Er gestaltet den zweiten Satz mit Variationen über eine ruhige Kantilene. Im dritten Satz greift er den Gedanken des kontrastreichen ersten Satzes auf und führt diesen wiederum mit Variationen fort. Mit dieser raffinierten Lösung kann Bartók seinen Auftraggeber zufriedenstellen und gleichzeitig seine ursprüngliche Idee noch komplexer ausreifen lassen. Im Violinkonzert bettet er avantgardistische Elemente wie Zwölftonreihen und Vierteltöne in spätromantisch-zarte Klangschönheit ein.

  • Béla Bartók
    (1881-1945)
    Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 Sz 112
  • Sergei Rachmaninow
    (1873-1943)
    Symphonie Nr. 2 e-Moll op. 27

 

Roberto Rizzi Brignoli

Dirigent

Olga Pogorelova

Konzertmeisterin

 

Einführungsveranstaltung

Die Einführungsveranstaltungen finden vor jedem Akademiekonzert um 19:15 Uhr statt. Unsere Moderator*innen besprechen mit den Künstler*innen des Abends die gespielten Werke, erzählen spannende Anekdoten und plaudern aus dem Nähkästchen der Probenarbeit.

 

Après-concert

Lassen Sie den Konzertabend bei interessanten Begegnungen ausklingen und treffen Sie – bewirtet vom Dorint – unsere Orchestermitglieder, die Dirigent*innen und Solist*innen nach den Veranstaltungen in der Lounge des Rosengartens.